Student der Zukunftsforschung an der Freien Uni Berlin

  • Vielfältig-inspirierende Menschen lassen mich lernen
    Nach fünf Jahren in Berlin wollte ich nochmal in einem anderen Kontext mit Menschen connecten, die bereit sind, sich intensiv mit besseren Zukünften auseinanderzusetzen. Besser hätte der Master kaum sein können. Ich lernte so viel über Demokratieinnovation, Feminismus, gute Beratung und vieles mehr – und das Ganze zum Glück ohne Pandemie.
  • Von wirtschaftlichen Berichtsebenen zu gesellschaftlichen Layern
    Während ich im BWL-Bachelor lernte, als Berater die verschiedenen Berichtsebenen eines Projekts im Blick zu haben, verbreitete der Zukunftsforschungs-Master dies auf die ganze gesellschaftliche Wahrnehmung. Wir sind, was wir wahrnehmen – und vieles davon ist wie beim Eisberg versteckt und unbewusst.
  • Offene Zukünfte, kritische Zukunftsforschung und Utopie
    Dadurch, dass die Zukunft nicht genau gewusst werden kann, ist sie immer auch ein Stück weit offen. Es sind verschiedene Zukünfte möglich. Wir sind in der Lage zu gestalten. Kritische Zukunftsforschung stellt dabei den Status Quo in Frage und schafft ein Verständnis über unsere gegenwärtige Wahrnehmung. Damit öffnen sich Möglichkeitsräume für die Auseinandersetzung mit dem leider oft verkümmerten Wünschbaren für uns als Menschen und Welt, für (reale) Utopien. Dabei war das Utopie-Seminar eindeutig mein Höhepunkt im Master. Ich blühte so auf, dass mich meine Kommiliton*innen fortan konsequent in die Utopisten-Schublade packten. Eine die ich gerne nehmen – jedoch ergänzt um fundierte Kritik als Basis.
  • Masterarbeit Zukunftsgestaltung
    Dies führte zu einer zweijährigen Beschäftigung damit, was eigentlich als Zukunftsgestaltung verstanden werden kann. Ich beziehe mich dabei stark auf kritische Zukunftsforschung und reale Utopien. Im Abstract schreibe ich dazu folgendes: “Zum Abschluss des Masterstudiengangs Zukunftsforschung an der Freien Universität Berlin legt Jonas Drechsel mit dieser Arbeit eine Annäherung zu einer Theorie der Zukunftsgestaltung vor. Zukunftsgestaltung wird hierin verstanden als eine Kombination aus Möglichkeitsgestaltung und Realgestaltung. Möglichkeitsgestaltung beinhaltet sowohl utopische Imagination und Zeitsprünge als auch ein solidarisches Miteinander in Form beispielhafter Inspiration, welche in der Realgestaltung in Form von erlebbaren Artefakten ermöglicht wird.”
  • Zukunftsforschung als wissenschaftliches Paradox
    Nach meinem BWL-Bachelor an einer kleinen Hochschule, war das Studium an der Freien Universität Berlin schon eine Umstellung, die mir aber eine Niveauflexibilität aufzeigte – bis zu einem gewissen Grad. Denn als Arbeiterkind sind mir gewisse Distinktionsmerkmale nicht nur fremd, sondern auch unangenehm. Nichtsdestotrotz lese ich seitdem gerne wissenschaftliche Arbeiten und profitiere von dem Paradox, dass Zukunftsforschung an der FU zwar studiert werden kann – die Praxis aber viel weniger Wissenschaft, als Beratung ist. Mit meiner Mission grenze ich mich deshalb klar von Zukunftsforschung ab, die sich der Nutzenmaximierung von Einzelorganisationen verschrieben hat.